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Liebschütz

Vorschaubild Liebschütz

Die Ersterwähnung des Ortes ist nicht mit Genauigkeit belegt. In einer am 19. September 1233 datierten Urkunde wird zwar ein "Lubeziz" erwähnt und in der Literatur unserem Ortsteil Liebschütz zugeschrieben. Bei genauer Betrachtung ergeben sich aber dabei einige Ungereimtheiten.

 

In der oben genannten Urkunde wird ein sachlicher Zusammenhang der Dörfer Liebschütz und Zehrendorf genannt. Da es in unmittelbarer Nähe keinen Ort dieses Namens gibt, bezieht sich dieses Schriftstück aller Wahrscheinlichkeit nach auf Löbschütz mit Naundorf bei Zehren.

 

Eine Urkunde vom 24. November 1307 wurde ebenfalls dem Ort Liebschütz schon einmal zugeordnet. Darin wird aber nur eine Familie "von Liebschwitz" erwähnt, jedoch nie von Liebschütz. Dabei kann man davon ausgehen, dass der Geraer Ortsteil Liebschwitz gemeint ist (vergl. E. Eichler "Slwawixhe Ortsnamen zwischen Saale und Neisse" Bd. 2). Außerdem sind in der Urkunde, welche im Original im Stadtarchiv Freiberg liegt, Zeugen aus der Geraer Gegend aufgetreten, die diese Vermutung unterlegen. Die erste fassbare Ersterwähnung als "Lobeswicz" findet man 1445 im Verzeichnis des Adels und der Dörfer des Amtes Oschatz. Liebschütz am Fuße des gleichnamigen Berges ist slawischen Ursprunges.


Die alte Dorfstruktur ist weitgehend erhalten geblieben. Im Dorfkern befinden sich Kirche und Friedhof, die ehemalige Schule und ein kleines Stück weiter der ehemalige Gasthof. Eine Verkaufsstelle und eine Post gibt es im Ort jetzt nicht mehr.

 

In der "Sächsischen Kirchengalerie" von 1901 ist von 126 Einwohnern die Rede, die in 4 größeren Gütern bis 25 ha, in zwölf mittleren, vier kleinen Gütern und 3 Häusern lebten.

 

In die oben erwähnte Schule gingen im November 1941 knapp 20 Kinder. Seit 1836 war vertraglich vereinbart, dass die Kinder aus dem Nachbarort Clanzschwitz die Einrichtung mit besuchen. Das Gebäude der Schule wurde 1887 neu aufgebaut.

 

Die Kirche des Dorfes ist im Jahre 1717 erstmals und 1839 nochmals von Grund auf neu gebaut worden. Sie ist immer eine Filialkirche von Wellerswalde gewesen. Seit 1931 gehört sie zur Terpitzer Kirche und seit 1999 zur Kirchgemeinde Strehla.

 

Wenn man von Liebschütz spricht, dann darf man den markanten Höhenzug nicht vergessen, der mit seinen 198 Metern nach dem Collmberg die zweithöchste Erhebung in unserer Region ist. Als ein Gesteinsabbau auf dem Berg geplant war, wurde die Bürgerinitiative "Rettet den Höhenzug Liebschützberg e.V." gegründet. Sie kämpft dafür, den Berg in seiner jetzigen Form zu erhalten.

 

Es werden Volksfeste und Veranstaltungen auf dem Berg organisiert, die dazu beitragen sollen, im kulturellen Rahmen auf eine Erhaltung hinzuweisen und zu zeigen, dass die Bevölkerung etwas erreichen kann.

 

Über die Bockwindmühle und die "Alte Salzstraße" auf dem Berg wird an anderer Stelle auf dieser Homepage berichtet.

 

Heute ist Liebschütz ein Ortsteil der Gemeinde Liebschützberg und hatte am 31.12.2020 laut Einwohnerstatistik 59 Einwohner.