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Leisnitz

Vorschaubild Leisnitz

Erstmalig wurde Leisnitz im Jahr 1445 erwähnt. Damals hieß der Ort Lusemicz. Leisnitz ist allem Anschein nach älter als Lamperswalde, was daraus hervorgeht, daß es einen eigenen Begräbnisplatz besitzt, der sicherlich schon vorhanden gewesen sein muß, bevor in Lampertswalde einer angelegt wurde. Die ca. 100jährige Kiefer auf dem Friedhof hat schon viel Leid gesehen.

 

Leisnitz wurde erstmals im Jahr 1539 und dann noch einmal im Jahr 1930 zur Kirchgemeinde Lampertswalde eingemeindet. Der Ort besteht aus zwei Dorfzeilen, die um die Jahrhundertwende aus 16, fast ausschließlich großen Dreiseithöfen und einigen Vierseithöfen bestanden und sich zu beiden Seiten der Luppa-Aue erstreckten.

 

Am Ortsausgang Richtung Wellerswalde steht ein Gebäude, an dem befindet sich an der Hauswand am 1.Stockwerk eine Nische, in der die Büste eines Mannes steht. Sie stellt den Kopf von Friedrich Ludwig Jahn (auch "Turnvater Jahn" genannt) dar. Das Haus wurde 1894 von Friedrich Eger, dem damaligen Besitzer des Steinbruches Leisnitz gebaut. Er war, wie Friedrich Ludwig Jahn, ein überzeugter Sozialdemokrat. Am Erdgeschoß befindet sich eine zweite Nische. Darin ist ein bepflanzter Blumenkübel dargestellt.

 

Neben den Bauernhöfen gab es früher im Ort einige Handwerksbetriebe, wie eine Schmiede mit Gastwirtschaft, eine Bäckerei, eine Fleischerei, eine Mühle mit Landwirtschaft und später eine Sattlerei.

Etwas außerhalb von Leisnitz befand sich ein Steinbruch, der bis Ende der 50er Jahre betrieben wurde. Heute befindet sich der mit Wasser gefüllte Steinbruch in einem eingezäunten Gelände. Im Randbereich ist Trockenrasen und offene Felsbildung, bewachsen mit Schwarzerle, Birke, Esche, Pappel, Espe, Eiche, Hundsrose, Holunder, Faulbaum und wildem Hopfen zu sehen.

 

Im Bereich des Steinbruchgeländes war nach dessen Schließung die Meliorationsgenossenschaft sesshaft. Aus dieser ging nach der Wende die UTG Universal Tiefbau GmbH hervor. Heute ist die Transportfirma Gebrüder Phillip auf dem Gelände sesshaft.

 

Familie Lohse bewirtschaftet als Wiedereinrichter  eine landwirtschaftliche Fläche. Es wird ausschließlich Pflanzenproduktion betrieben. Weiterhin hat die Fa. Staude "Garten- und Zaunbau" im Ort eine Niederlassung und Dirk Schöne betreibt eine Freie Kfz.-Werkstatt.

 

Erwähnt werden muß, dass sich im Ort auch sehr exotische Tiere befinden, welche bei der Familie Mak zu Hause sind. Neben den Lamas und Emus hat die Familie Mak auch noch die wunderschön silberglänzenden, mit gewaltigen Hörnern versehenen, ungarischen Steppenrinder in ihrem Besitz. Familie Mak betreibt ein Pferde-Fuhrgeschäft mit Reittouristik.

 

Im Jahr 1995 wurde Leisnitz 550 Jahre alt. Das kleine Dorf zwischen Wellerswalde und Lampertswalde ist heute ein Ortsteil der Gemeinde Liebschützberg und hatte zum 31.12.2020 laut Einwohnerstatistik 98 Einwohner.