Schönnewitz
Schönnewitz ist eine spätslawische Siedlung des 10. bis 12. Jahrhunderts und liegt als Vorläufer des heutigen Dorfes östlich vom Ort und zwar südlich der Straße nach Borna.
1301 wurde Schönnewitz erstmals als Sconwitz (= Ort des Slaerskon) erwähnt.
1328 befand sich in Zanewitz ein Herrensitz und um 1350 ein Allodium (Vorwerk).
Der Ort besteht aus zwei getrennten bäuerlichen Zeilendörfern, zwischen denen sich eine bis zu 200 m breite und mit Bäumen besetzte Talaue hinzieht. Beide Teile waren früher, wenn die Döllnitz, die den Anger durchströmt, ausgetreten ist, voreinander fast abgeschnitten (Sächsische Kirchengalerie von 1840).
1547 zog Kaiser Karl V. mit seinem Heer durch die Fluren von Schönnewitz zur Schlacht bei Mühlberg. Dieser Weg wird deshalb im Volksmund "Kaiserweg" genannt.
Die Wassermühle entstand 1887. Es wurde hier Getreide gemahlen und dazu als Antriebskraft zu etwa einem Drittel Döllnitzwasser verwendet. Die übrige Leistung erzeugte ein Elektromotor.
Seit wann es eine Feuerwehr in Schönnewitz gibt, darüber liegt keine genaue Jahreszahl vor. Das Spritzenhaus wurde erstmals 1889 in der königlichen Amtshauptmannschaft zu Oschatz erwähnt. An das Spritzenhaus wurde 1890 eine Leichenverwahrhalle angebaut. Die Gemeinde Schönnewitz beabsichtigte 1903 eine Viehwaage aufzustellen und hierzu einen Anbau an das Spritzenhaus zu errichten.
Die 1911 errichtete Schule ist nach einem Erweiterungsbau 1968 Unterrichtsstätte für die Kinder auch umliegender Dörfer geworden. Bis 2003 wurden hier Schüler in der Grundschule und in der Mittelschule unterrichtet. Aktuell befinden sich jetzt die Grundschule und der Hort Liebschützberg in den sanierten Räumlichkeiten. 2008 wurde das Objekt durch ein neues Gebäude erweitert in dem das Kinderhaus "Liebschützberger Zwerge" Einzug halten konnte. Hier werden Kinder bis zum Eintritt in die Grundschule betreut.
Schönnewitz hatte schon früher zu Borna und Bornitz Beziehungen, denn vom 16. - 19. Jahrhundert übten dortige Rittergüter Grundherrschaft über die Einwohner aus.
1967 wird der als Spritzenhaus dienende Raum umgebaut und als LPG-Büro genutzt. Die Leichenverwahrhalle wurde saniert und bis 1973 als Gemeindeamt genutzt. Seit 1973 ist Schönnewitz ein Ortsteil von Borna. Das Spritzenhaus wurde modernisiert und wird heute von der Wasserwehr genutzt.
Am westlichen Ortsrand befindet sich eine 1970 errichtete Rinderstallanlage der ehem. EAG Borna / Bornitz.
1993 wurde der Ausbau des Ortswassernetzes und der Anschluß an das Oschatzer Wasserwerk vorgenommen.
1996 erfolgte der 1. Spatenstich für das neue Wohnbaugebiet "Döllnitzaue". 2016 sind nun bis auf 2 Baustellen alle Grundstücke bebaut.
Heute ist Schönnewitz ein Ortsteil der Gemeinde Liebschützberg und hatte am 31.12.2020 laut Einwohnerstatistik 263 Einwohner.