Laas
Das Dorf Laas ist wendischen Ursprunges (Sammelbegriff für verschiedene slawische Stämme). Es gibt verschiedene Deutungen des Ortsnamens. So bedeutet es zum einen "Steinfels", was sich auf den steinigen Untergrund beziehen könnte. Zum anderen bedeutet das slawische Wort "Less" (1474) im deutschen: "Wald".
Weitere Namen des Ortes: 1270 Lazzei ; 1474 Less ; 1539 Loss ; 1551 Laes.
Die Ersterwähnung des Ortes stand in einer am 12. August 1270 in Meißen ausgestellten Urkunde. Bischof Witego zu Meißen überließ dem Nonnenkloster in Großenhain die Einkünfte aus der Parochie Laas, welches damals "Lazze" geschrieben wurde. Diese Einkünfte bezog davor Otto von Laas, der sie von Heinrich von Colditz und dieser wiederum vom Bischof zu Lehen gehabt hatte.
In Sachsens Kirchengalerie von 1840 steht unter anderem: "1788 wurde für 150 Thaler eine Feuerspritze angeschafft. Das Spritzenhaus wurde mit Erlaubnis des Pfarrers auf seinem Gartengrundstück gebaut."
Laas hatte im Jahre 1837 31 Hufen und etwa 400 Einwohner, worunter sich 1 Schmied, 1 Krämer, und 1 Wagner befanden. 79 Kinder wurden in 2 Klassen von dem Kirchschullehrer in diesem Jahr unterrichtet.
Obwohl der erste schriftliche Beweis für die Existenz des Ortes mit 1270 datiert ist, ist Laas viel älter. Wahrscheinlich war es im 11. Jahrhundert, als Zisterienser (hervorgegangen aus dem Benediktinerorden) ein Nonnenkloster erbauten.
Auf dem heutigen Pfarrgrundstück und dem benachbarten Bauerngehöft Dölitzsch stand das ehemalige Kloster. Daher kann man davon ausgehen, dass die Kirchhofmauern noch Reste der Klostermauern sind. Ebenso ist zu vermuten, dass die Kirche früher zum Kloster gehörte. Obwohl die Kirche 1721, 1809 und 1869 renoviert wurde, ist sie schon sehr alt. Das Kirchenschiff wurde Anfang des 19. Jahrhunderts (1809) an der Decke erneuert. In ihrer jetzigen Form besteht sie seit 1869. Das Taufbecken in der Kirche ist von 1607 und aus dichtem Zinn gegossen.
Das Pfarrhaus brannte am 15.08.1667 ab. Dabei wurde auch die Schulwohnung und das gesamte Kirchenarchiv zerstört. Das jetzige Haus wurde 1804 erbaut.
Im 19. Jahrhundert waren von Cavertitz 6 Häuser, von Klingenhain die Mühle und ein Haus, sowie die Försterei in Dürrenberge zu Laas eingepfarrt. Ein Filial bestand in Zaußwitz.
Das sich im Dorf befindliche Vorwerk befand sich in abwechselnder Gerichtsbarkeit zwischen dem Rittergut Borna (1539, 1600, 1668) und der Herrschaft von Strehla (1596, 1605, 1650, 1667, 1696). Johann Georg Oppel vom Rittergut Wellerswalde wird im Jahre 1668 mit erwähnt, ebenso wie 1539 von Ragwitz in Laas.
Eine Kirchenschule bestand in Laas bereits vor 1806. Erster Schulmeister war 1607 Andreas Reiche. Das Schulgebäude befand sich in der Cavertitzer Straße. In diese Schule gingen auch die Klötitzer Kinder.
Ab 1816 gingen die Kinder von Klötitz in ihrem Dorf in die Schule. Anfangs noch in die sogenannte Wanderschule, d.h. dass der Kinderlehrer in die Familienhäuser ging. Um 1835 bekam Klötitz allerdings aus Staatsmitteln 200 Thaler für einen eigenen Schulbau. 1885 schloß die Einklassenschule in Klötitz und die Schüler gingen wieder nach Laas, allerdings auf besseren Wegen.
Heute ist Laas ein Ortsteil der Gemeinde Liebschützberg und hatte am 31.12.2020 laut Einwohnerstatistik 286 Einwohner.